Es gibt Situationen, bei welcher es sinnvoll ist, bereits in der Schwangerschaft (nicht vor der 37. Schwangerschaftswoche bei einer unkomplizierten Schwangerschaft) etwas Kolostrum auszustreichen und diese in Spritzen zu sammeln und einzufrieren.
Wann ist es sinnvoll, einen Kolostrumvorrat anzulegen?
- bei Gestationsdiabetes oder Diabetes mellitus Typ 1 oder 2
- wenn bereits in der Schwangerschaft die Diagnose Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Herzerkrankung, neurologische Erkrankung oder vermindertes Wachstum gestellt wurde.
Es kann sinnvoll sein, die Kolostrumgewinnung bereits in der Schwangerschaft zu erlernen,
- wenn bereits in der Schwangerschaft begründete Sorge um ausreichende Milchproduktion der Mutter besteht, z.B. bei hormonellen oder anatomischen Problemen, die die Milchbildung reduzieren könnten.
- bei Mehrlingsgeburten
- wenn in einer vorigen Stillzeit Schwierigkeiten mit der Milchbildung aufgetreten sind.
Achtung: bei drohender Frühgeburt, Mehrlingsgeburt oder geplantem Kaiserschnitt darf erst mit Geburtsbeginn oder frühestens zwei Tage vor dem Kaiserschnitt mit dem Ausstreichen begonnen werden.
Ich gehe bewusst nicht näher darauf ein, wie man das Kolostrum gewinnt, denn dies sollte unbedingt mit dem behandelndem Team (Stillberaterin, Hebamme oder Gynäkologin 1:1 bsprochen werden)
Foto: Christiane Braumann